Renzo Piano – die Lichtgestalt
Der Architekt Renzo Piano zählt zu den Lichtgestalten seiner Branche. Zu seinem Repertoire gehören sowohl Nutz- und Wohngebäude, wie Bahnhöfe oder Hochhäuser, als auch Kirchen und Museen. Viele der von ihm entworfenen Gebäude sind weltberühmt. Eines der bekanntesten ist sicher das Centre Pompidou in Paris.
Der 1937 geborene Italiener und Nachkomme einer Bauunternehmerfamilie hat seine Passion für die Architektur seinem Vater zu verdanken, der ihn gemeinsam mit seinem Bruder schon früh bei seinen Vorhaben unterstützte. Sein Architekten-Diplom erwarb er 1964 am Mailänder Polytechnikum. Während des Studiums konnte er Erfahrungen in London und Philadelphia sammeln. Anschließend arbeitete er im Architektenbüro von Louis Isadore Kahn, dem renommierten amerikanischen Architekten, Stadtplaner und Hochschulleiter, den er bei einer Studienreise kennenlernte.
Im Jahr 1971 gründete er gemeinsam mit dem italienisch-englischen Architekten Richard Rogers das Unternehmen Piano & Rogers. Schließlich nahmen sie auf Einladung des Ingenieurs Peter Rice an einer Ausschreibung für die Gestaltung des Centre George Pompidou teil (1971-1977). Obwohl ihr Entwurf im Vergleich zu vielen anderen ziemlich außergewöhnlich war, konnten sie sich gegen die Vorschläge Hunderter anderer Mitbewerber durchsetzen.
Im Jahr 1977 kam es zur Gründung eines weiteren Büros mit Ingenieur Peter Rice, das den Titel Piano & Rice erhielt. Sie erhielten so bedeutende Aufträge wie den des texanischen Museums der Menil Collection (1981-1986). Sie unterhielten unter anderem Büros in Genua und Paris. Zudem war Piano an der Gestaltung eines Teilbereichs des Potsdamer Platzes (Berlin) beteiligt, wo er dann auch ein Gemeinschaftsbüro mit dem deutschen Architekten Matthias Kohlbecker unterhielt.
Zu den ersten bedeutenden Großprojekten zählen auch die Terminals des Internationalen Flughafens von Kansai im Japanischen Osaka, der sich auf einer künstlichen Insel befindet (1988-1994). Darüber hinaus hinterließ Renzo Piano auch in Amsterdam eines seiner Markenzeichen. Zwischen 1994 und 1997 wurde dort in der Nähe der Central Station am sogenannten NEMO gebaut. Es handelt sich um ein Museum, dass von der Form her stark an den Rumpf eines Schiffes erinnert und dessen Dach begehbar ist.
Ein im wahrsten Sinne sakrales Gebäude stellt auch die Kirche San Pio da Pietrelcina in der italienischen Stadt San Giovanni Rotondo dar. Die Wallfahrtskirche wurde mit einem muschelförmigen Grundriss ausgestattet und bietet Platz für 6.500 Menschen (1991-2004). Unter seinen Projekten für die architektonische Gestaltung von Museen sticht das Zentrum Paul Klee im schweizerischen Bern hervor (1999-2005). Besonders markant ist der wellenförmige Aufbau der Dachkonstruktion.
Der New York Times Tower im Herzen des Stadtteils Manhattan in der immer wachen Stadt entstand zwischen 2003 und 2007. Er dient als Zentrale der allseits bekannten Tageszeitung und konkurriert, was die Höhe von 319 Metern betrifft, mit dem weltberühmten Chrysler Building. Eines seiner jüngeren Bauprojekte ist der unter dem Titel The Shard bekannte Wolkenkratzer in London, der zwischen 2009 und 2012 errichtet wurde. Der Name könnte nicht passender sein, zumal die das 309,6 Meter hohe Gebäude wie eine Glasscherbe in den Himmel ragt.