Zaha Hadid – Königin der Wölbungen
Die preisgekrönte Architektin Zaha Hadid hatte ihren ganz eigenen Stil, den sie selbst passend als kinetisch und fließend beschrieb. Sie wurde 1950 in Bagdad geboren und starb 2016 in Florida. In Fachkreisen verlieh man ihr aufgrund der typischen Ausformung ihrer Entwürfe den Beinamen Queen of Curvature. Sie entwarf vielzählige einzigartige Gebäude an den verschiedensten Orten rund um den Planeten, die heute wie inspirierende Denkmäler der Architektur wirken.
In ihrer Kindheit zeigte sich ihr Talent schon früh, als sie ihr eigenes Kinderzimmer entwarf und nach eigenen Entwürfen umsetzen ließ. Bereits im Alter von elf Jahren stand ihr Berufswunsch fest. An der American University of Beirut studierte sie ab 1971 Mathematik und anschließend bis 1977 Architektur in London an der Architectural Association School. Dort übernahm sie auch kurze Zeit später eine Lehrposition, die sie für zehn Jahre innehielt. Einer ihrer ehemaligen Dozenten und späterer Mit-Dozent war der renommierte niederländische Architekt Rem Koolhaas.
1980 kam es zur Eröffnung eines eigenen Architekturbüros. Zwischen 1982 und 1983 gewann sie mit einem Entwurf für die Parkanlage The Peak Leisure Club an einem Hongkonger Berghang ein beträchtliches Preisgeld. Damit setzte sie sich gegen eine Vielzahl von Bewerbern durch. Durch ein Praktikum in ihrem Büro im Jahr 1983 kam es zur engeren Zusammenarbeit mit dem deutschen Architekten und späteren Professor Patrik Schumacher. 1988 wurden sie berufliche Partner. Anfänglich wurden viele ihrer Entwürfe oft skeptisch betrachtet.
Doch 1993 gelang der Durchbruch, als Zaha Hadid mit der Gestaltung des Feuerwehrhauses im deutschen Weil am Rhein beauftragt wurde. Zu den bedeutendsten Werken gehören beispielsweise das Wolfsburger Wissenschaftsmuseum phæno, dessen futuristische Erscheinung der Zeit noch heute weit voraus ist. Schließlich gelang es Zaha Hadid, die Grenzen der Architektur mit ihrer Kreativität endgültig zu sprengen und von den Fesseln der Konventionen zu befreien.